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Fionas Welt

Haus­kat­zen in der Woh­nung hal­ten

Kater Felix
Kater Felix

Die Wohnung als Lebensraum

Falbkatze

Auf dem rechten Foto ist eine Falbkatzen (Felis silvestris lybica) abgebildet. Diese afrikanischen Wildkatzen sind die natürlichen Vorfahren aller heutigen Hauskatzen und haben ursprünglich unterschiedliche Lebensräume von der Halbwüste bis zur Savanne in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel bevölkert. Hauskatzen sind somit an höhere Temperaturen angepasst und kennen ursprünglich keinen Winter mit Frost und Schnee, wie er im deutschsprachigen Raum auftritt. Die Wohnung ist somit besonders im Winter von der Temperatur her ein angenehmer Lebensraum für die Hauskatze.

Falbkatzen und verwilderte Hauskatzen beanspruchen aber in natürlichen Lebensräumen ein Revier mit einer Größe von einem bis vier Quadratkilometern, das sie täglich auf der Suche nach Beutetieren durchstreifen und dabei gelegentlich auf andere Artgenossen treffen. Die Wohnung ist unter diesem Gesichtspunkt für Katzen ein kleiner, langweiliger Bereich. Wenn die Umgebung zulässt, dass die Katze außerhalb der Wohnung sicher überleben kann, sollten Katzen die Möglichkeit bekommen, nach draußen gehen zu dürfen. Das entspricht ihrem natürlichen Leben und ihrer Natur.

Allerdings ist es in Metropolen und vielen großen Städten mit einem hohen Verkehrsaufkommen nicht möglich, seine Katze gefahrlos vor die Tür zu lassen. In großen Städten leben verwilderte Katze selten länger als ein Jahr. Wenn sie nicht vorher Opfer im Straßenverkehr geworden sind, infizieren sie sich früher oder später mit einer der vielen Katzenkrankheiten oder -parasiten, die unbehandelt und manchmal leider auch behandelt sicher zu einem frühen Tod der Tiere führen. Somit hängt es vom Wohnort ab, ob man seine Katze als Freigänger rauslassen kann oder das langfristige Überleben nur in der Wohnung gewährleistet ist.

Leider passiert es überall auf der Welt immer wieder, dass sich Menschen eine Katze anschaffen und dann später mit dem Haustier überfordert sind. Manchmal werden die Katzen dann sogar ausgesetzt und einfach ihrem Schicksal überlassen. Deshalb ist es extrem wichtig, sich vor der Anschaffung einer Katze einige Dinge bewusst zu machen. Nicht nur an eine mögliche Katzenallergie aller menschlichen Bewohner der Wohnung sollte als erstes gedacht werden.

Katzen nie als Einzeltier in der Wohnung halten

Die begrenzte und langweilige Umgebung einer Wohnung kann dazu führen, dass eine Hauskatze träge und depressiv wird. Das verkürzt auch ihre Lebenserwartung, die normalerweise um 15 Jahre beträgt. Manche Menschen haben den ganzen Tag Zeit und Lust, sich mit ihrer Katze zu beschäftigen. Aber die meisten Menschen sind berufstätig oder haben neben ihrer Katze noch weitere Aufgaben und Verpflichtungen.

Vor allem, wenn man weniger Zeit hat, sich mit seiner Katze zu beschäftigen, ist das Leben für eine Wohnungskatze sehr trist und einsam. Wenn eine Katze dann nicht nach draußen gehen kann, sollte es immer eine weitere Katze in der Wohnung geben. Eine zweite Katze verändert die Lebenssituation für Katzen gewaltig. Wenn sie zu zweit gehalten werden, beschäftigen sie sich miteinander: Sie spielen, kämpfen, jagen sich, oder kuscheln miteinander.  Die beiden Tiere können  zusammen all die Sachen machen, die Katzen interessant finden und ihre natürlichen Reflexe trainieren, auch wenn die Menschen mal weniger Aufmerksamkeit aufbringen können oder in den Urlaub fahren.

Befreundete Katzen

Allerdings müssen sich die Katzen gut verstehen. Das passiert am ehesten, wenn sie noch jung sind. Eine alte Katze, die lange alleine in der Wohnung gelebt hat, akzeptiert unter Umständen keine weitere Katze mehr in ihrem Lebensraum und fängt an, den "Eindringling" zu bekämpfen. Es gibt alte Katzen, die grundsätzlich keine anderen Katzen mehr akzeptieren können. Bei älteren Katzen hängt sehr viel vom Charakter der Katze und dem Geschick und der Erfahrung des Halters ab. Manche älteren Katzen freuen sich aber nach anfänglichen Drohgebärden und vorsichtiger Annährung über Gesellschaft. Erfahrene Katzenhalter, die eine langsame Annäherung der beiden Tiere untereinander im richtigen Zeitrahmen organisieren können, schaffen es mit viel Geduld und Gefühl, auch ältere Katzen zusammenzubringen.

Von daher ist es am besten, sofort zwei junge Katzen zusammen aufzunehmen. Geschwister verstehen sich immer. Im Optimalfall kann man einfach zwei Katzen eines Wurfs gemeinsam aufnehmen. Aber wenn die Katzen noch jung genug sind, kommen sie auch gut mit nicht verwandten Artgenossen zurecht.

Katzen machen viel kaputt und dreckig

Menschen, die eine sehr ausgeprägte Ordnungs- und Sauberkeitsliebe haben und auf die völlige Unversehrtheit aller (vielleicht teuren) Einrichtungsgegenstände besonderen Wert legen, sollten sich lieber keine Katze anschaffen.  Vor allem, wenn Katzen jung sind, machen sie viel kaputt.

Kratzen an Sofas, Sesseln und Möbeln als natürliches Verhalten

Auch Kratzbäume oder andere professionelle oder gebastelte Objekte zum Kratzen halten die Katze nicht davon ab, wenigstens ab und zu auch an anderen Stellen in der Wohnung ihrem wohltuenden Kratzritual nachzugehen. Biologisch dient das Kratzen den Katzen zur Krallenpflege, zur Reviermarkierung mit Pheromonen, und zum Stressabbau und Wohlbefinden. Das Kratzen an Gegenständen ist also sehr wichtig für die Katze. Es ist unmöglich und vor allem nicht ethisch, diesem natürlichen Verhalten entgegenzuwirken. Bis zu einem gewissen Grad ist es aber möglich, das Kratzverhalten der Katze zu beeinflussen. Wer dieses Thema vertiefen möchte, findet unter anderem auf Fressnapf.ch  weitere Informationen.

Essensdiebe

Aber auch aus Neugier, Fresstrieb oder Langeweile öffnen sie Lebensmittelverpackungen, Einkauftüten oder andere Taschen, wenn diese nicht rechtzeitig weggeräumt und verschlossen worden sind. Auch wenn sie lernen können, dass sie kein menschliches Essen vom Teller oder Tisch stehlen dürfen, können sie der Versuchung nicht dauerhaft widerstehen, wenn die Lebensmittel längere Zeit unbeaufsichtigt sind.

Katze Carla als junge Katze

Man muss seine Katze also genug lieben, um ihr die Wertminderung des Mobiliars und der Teppiche sowie den gelegentlichen Diebstahl des eigenen Mittagessens verzeihen zu können, wobei man diesen Verhaltensweisen der Katzen  bis zu einem gewissen Grad mit zunehmender Erfahrung auch gezielt entgegenwirken kann. Gute Anleitungen zur Erziehung von Katzen gibt es unter anderem auf Zooroyal.de und Brigitte.de.

Katzenkrallen zerstören empfindliche Kleidung

Katzen klettern gerne auf ihrem Menschen herum, möchten mit ihm spielen oder drücken ihre Zuneigung mit dem sogenannten Milchtreten aus. Nicht mit Absicht bleiben sie dabei manchmal mit ihren Krallen in der Kleidung ihrer Menschen hängen. Empfindliche Kleidungsstücke können dabei leicht unansehnlich beschädigt werden. Besonders ärgerlich ist es, wenn es sich um neu gekaufte Kleidung handelt. Auf auch auf frisch gewaschenen oder getragenen Textilien, die in der Wohnung herumliegen, legen sie sich gerne drauf. Dabei empfinden sie den Duft ihrer Menschen oder des Waschmittels besonders anziehend. Auch so kann ein teures, empfindliches Abendkleid ganz schnell untragbar werden. In einer Wohnung mit Katzen sollte Kleidung immer schnell in den Schrank gelegt oder aufgehängt werden, damit sie vor den Katzen sicher ist.

Katzen verlieren sehr viele Haare

Langhaarkatze

Da Katzen ein Fell haben, verlieren sie täglich tausende Haare, die sich überall in der Wohnung ansammeln. Katzen in der Wohnung bedeuten, dass man neben dem Staub auch die Katzenhaare entfernen muss. Besonders schlimm ist es bei Langhaarkatzen (siehe linkes Foto), deren Haare sich oft nur mühsam aus dem Teppich oder vom Sofa entfernen lassen. Wer Katzen in der Wohnung hält, muss entweder öfter und aufwendiger sauber machen, oder mit den überall verlorenen Haaren leben können. Zwei Mal im Jahr, wenn die Katze ihr Sommer- beziehungsweise Winterfell verliert, wird es in der Wohnung besonders haarig.

Katzen verursachen hohe Kosten

Wenn man gut damit leben kann, dass Katzen ab und zu etwas kaputt machen und überall Haare hinterlassen, spricht nicht mehr viel gegen Haltung von Katzen in der Wohnung. Vergessen werden sollte aber auch nicht, dass ein ungefähr 15jähriges Katzenleben ihre Menschen viel Geld kostet. Zunächst einmal ganz offensichtlich muss regelmäßig Futter (aktuelle Preise bei Amazon) und Katzenstreu für die Katzentoilette (aktuelle Preise bei Amazon) gekauft werden.

Kastration

Das größte Leid der Straßenkatzen in den Großstädten und Metropolen dieser Welt wird durch Überpopulation verursacht. Überpopulation bedeutet, dass eine viel zu große Anzahl an Katzen den zur Verfügung stehenden Lebensraum bewohnt. Das gilt nicht nur für große Städte, sondern auch für ländliche Gebiete in Deutschland, wo unkontrolliert vermehrte Katzen das einheimische Ökosystem nachteilig beeinflussen können.

In den meisten Großstädten der Welt werden die Straßenkatzen und -hunde zwar von barmherzigen Menschen mit Wasser und Nahrung versorgt, aber trotzdem sterben die Katzen schon in sehr jungem Alter an Krankheiten, Parasiten, Seuchen oder Infektionen. Mit sehr viel Leid für die jungen Kater in Überpopulationen sind auch die Revierkämpfe in der Paarungszeit verbunden, da es für den unterlegenen Kater keine Rückzugsmöglichkeiten gibt. Die Infektionen der Kampfwunden nach den Kämpfen kosten vielen männlichen Tieren sinnlos das Leben. Die sehr frühen Schwangerschaften der gerade geschlechtsreif gewordenen weiblichen Straßenkatzen erzeugen bei den Tieren auch viel Leid. Die zu jungen Muttertiere verlassen ihre Jungen, weil sie mit der Aufzucht überfordert sind oder erkranken.

Auch in Deutschland gibt es mehr Katzen, als Menschen aufzunehmen bereits sind. Jedes Jahr werden in Deutschland verwilderte Hauskatzen von Jägern gefangen und an Tierheime übergeben oder in einigen Bundesländern auch als letzte Maßnahme abgeschossen. Dieser Spiegelartikel gibt darüber genaue Informationen und Hintergründe. Es macht also absolut keinen Sinn, Katzen zu vermehren - es gibt mehr als genug von ihnen. Mit Katzenzucht Geld zu verdienen, gelingt nur erfahrenen Vollprofis. Zudem ist kommerzielle Katzenzucht mit hohen Investitionen verbunden und erfordert, Teil eines professionellen Netzwerks zu sein. Normale Menschen, die ihre Katzen vermehren, haben meistens Schwierigkeiten, die jungen Katzen überhaupt an jemanden umsonst zu vermitteln. Am Ende landen sie dann oft im Tierheim.

Junge Katzen, die bereits kastriert sind, schon die wichtigsten Impfungen erhalten haben, und frei von Parasiten sind, kann man deshalb in Tierheimen umsonst oder gegen eine geringe Gebühr bekommen. Wer eine Katze aufnimmt, die noch nicht kastriert wurde, sollte das unbedingt nachholen. Es besteht keine Nachfrage nach jungen Katzen, sondern schafft nur Leid für die Katzen.

Tierarztkosten

Katzen brauchen genauso wie Menschen Impfungen und werden auch in optimaler Umgebung bei guter Pflege ab und zu krank. Tierarztkosten sind in der Regel sehr hoch und übersteigen schnell 1000€. Es sollte also immer so etwas wie eine Notreserve für Notfälle greifbar sein und regelmäßig anfallende Behandlungen, wie Entwurmung und Schutz vor Parasiten miteingerechnet werden. Arbeitslosengeldempfänger und Hartz-IV-Empfänger können deshalb leider in den meisten Fällen keine Tierarztbesuche bezahlen. Das Jobcenter gewährt keine Zuschüsse, um Tiere medizinisch zu versorgen, auch nicht für notfallmedizinische Behandlungen. Der Krankheitsfall des Tieres kann deshalb für das Tier und seinen Besitzer sehr schmerzhaft werden. Einen Ausweg bietet hier eine Tierkrankenversicherung. Für ungefähr 15€ monatlich für eine Katze bezahlt die Tierkrankenversicherung Operationen bis maximal 4000€ pro Jahr im Fall einer Krankheit oder eines Unfalls. Details zu Tierkrankenversicherungen gibt es zum Beispiel bei der Allianz.

Katze Carla
Katze Carla
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