Wohnungskatzen Kat­zen mit Zim­mer­pflan­zen mehr von Fiona     in english

Hauskatzen und Pflanzen in der Wohnung

Angefressener Drachenbaum
Die Blätter des Drachenbaums werden von Kater Felix trotz vorhandenem Katzengras gern angefressen.

Katzen brauchen pflanzliche Materialien als Verdauungshilfe

Ganz genau ist es wissenschaftlich noch nicht geklärt, warum Katzen regelmäßig pflanzliche Materialien zu sich nehmen, insbesondere verschiedene Gräser. Sicher ist, dass es mit den Katzenhaaren im Verdauungstrakt zu tun hat. Bei der Fellpflege verschlucken Hauskatzen eine große Menge ihrer eigenen Haare. Damit die Haare ordentlich verdaut werden können, muss eine Katze regelmäßig Pflanzen fressen. Außerdem nehmen Katzen mit den Pflanzen Folsäure (Vitamin B9) auf, welche in ihrer fleischlichen Nahrung kaum vorhanden ist.

Katzengras

Süßgräser werden von Katzen besonders bevorzugt. Zu dieser Pflanzengruppe gehören unter anderem alle Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais und Reis. Deshalb sollte in jeder Katzenwohnung ein Topf oder Kasten mit Katzengras bereitstehen (siehe rechtes Foto). Einen Blumentopf und -kasten mit Katzengras kann man sehr einfach anlegen, indem man die unbehandelten Körner von Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer aussähen. Professionelle Produkte können unter anderem bei Amazon bestellt werden. Erst wenn Hauskatzen kein Katzengras vorfinden, weichen sie auf andere Pflanzen aus. Somit ist der wichtigste Schritt zur Schonung der Zimmerpflanzen die Bereitstellung einer attraktiveren Alternative in Form von Katzengras.

Ohne Katzengras weichen Wohnungskatzen auf andere Pflanzen oder Stoffe aus

Die Bereitstellung von Katzengras für Wohnungskatzen ist also nicht nur in Bezug auf Schonung der anderen Pflanzen sehr wichtig, sondern eine Voraussetzung für ein gesundes Katzenleben. Da es ein natürlicher Trieb der Katzen ist, Gräser und Blätter von Pflanzen aufzunehmen, stellt es ein Problem dar, wenn es in einer Wohnung für eine Wohnungskatze kein Katzengras gibt: Wenn Zimmerpflanzen in der Wohnung sind, werden diese als Alternative angefressen. Es gibt eine Reihe von Zimmerpflanzen, die in größerer Menge aufgenommen für Katzen giftig sind. Zu diesem Thema gibt es viele Übertreibungen und undifferenzierte Beiträge. Einen realistischen Beitrag zu diesem Thema mit einer guten Liste, welche Pflanzen für Katzen wie giftig sind, können sie im Katzenmagazin.ch lesen oder als PDF-Datei herunterladen. Wenn es viele Pflanzen oder Katzengras in der Wohnung gibt, werden für Katzen giftige Pflanzen meistens instinktiv von Katzen gemieden. Über ihren sensiblen Geruchssinn können sie giftige oder für sie unangenehme Substanzen wahrnehmen. Wenn aber nur diese eine giftige Pflanzen vorhanden ist, wird die Katze sie irgendwann aus Verzweiflung angefressen, da Katzen diesen natürlichen Trieb nach Blattmaterial haben.

Grünes Rineglband

Schlimmer kann es werden, wenn es im Heim einer Wohnungskatze gar keine Pflanzen gibt. In diesem Fall gehen Katzen an synthetische Materialien, die den natürlichen Pflanzen  irgendwie ähneln. Manche Katzen haben zum Beispiel trotz Katzengras und sehr vielen Zimmerpflanzen in der Wohnung den Drang, Ringelband zum Verpacken vom Geschenken (siehe linkes Foto) zu fressen. Im besten Fall scheiden Katzen solche Materialien mit dem Kot wieder aus. Es kann aber auch zu einem Darmverschluss oder inneren Blutungen kommen. In jedem Fall sind die chemischen Stoffe, die im Verdauungstrackt aus den synthetischen Materialien herausgelöst und von der Katze aufgenommen werden, gesundheitsbelastend. In einem Fall ist eine Katze an Leberversagen verstorben, nachdem sie künstliche Deko-Pflanzen gefressen hatte. Grundsätzlich bestehen solche Gefahren immer, auch wenn es Katzengras und echte Pflanzen gibt. Die Verführung ist aber größer, wenn es kein Gras oder andere Pflanzen in der Wohnung gibt.

Blumentöpfe und -kästen als Toilette und Beschäftigung

Insbesondere große Blumentöpfe und Blumenkästen werden von Katzen sehr gerne als zusätzliche Katzentoilette genutzt. Dafür ist es notwendig, dass die Katze die Möglichkeit hat, zu graben. Das machen sie nicht nur vor und nach ihrem Toilettengang, sondern auch gerne aus Langeweile. Katzen sind in der Lange, röhrenartige Löcher in der Boden zu graben, die auch tief werden können. Herumgraben macht Katzen Spaß. Sie finden es interessant, was es alles in Blumenerde zu entdecken gibt: viele interessante Gerüche, unterschiedliche Objekte wie Holzstücke, Steine oder Wurzeln, und vielleicht sogar ein Insekt oder Regenwurm.

Erdoberfläche mit schönen Kieselsteinen abdecken

Steine schützen vor Katzen

Sowohl die Nutzung als Toilette als auch die Grabtätigkeiten aus Langeweile lassen sich ganz leicht verhindern, wenn man das Graben unmöglich macht. Dazu müssen einfach größere Kieselsteine (siehe rechtes Foto) oder andere größere, harte Materialien (z.B. Tonscherben aus alten Blumentöpfen oder Muschelschalen) in ausreichender Menge auf die Erdoberfläche gelegt werden. Erfahrungsgemäß kann man so auch mit mehreren Katzen in der Wohnung problemlos schöne, große Blumentöpfe haben.

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